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Tierisch spannend

Sonova zeigt, was wir aus der Tierwelt für die Hörforschung lernen können.

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" Das Tierreich illustriert sehr eindrucksvoll die grosse Bedeutung des Hörens."

- Stefan Launer, Senior Vice President Audiology and Health Innovation

Das Zeitfenster ist sehr klein: In der einen Stunde vor Sonnenuntergang hat der Schall die grösste Reichweite. Und in genau dieser Stunde wollen Tiere aller Art, vom Frosch bis zur Grille Gefährten für die Nacht finden. Eigentlich müssten sie alle gleichzeitig zirpen, quäken, krähen – „aber das wäre ein Riesenlärm und keiner hätte was davon“, sagt Sonovas Experte in Sachen Hörforschung Stefan Launer, Senior Vice President Audiology and Health Innovation. Doch die Tiere haben eine Lösung für dieses Dilemma gefunden: Sie teilen sich die Stunde auf, einer nach dem andern darf seine Suchangebote kundtun.

Ökologische Adaptation heisst dies im Fachjargon, und die „Rush Hour“ der Tiere ist nicht das einzige Beispiel, welches zeigt, welch zentrale Bedeutung das Hören hat – für Tier und Mensch. „Das Tierreich illustriert sehr eindrucksvoll die grosse Bedeutung des Hörens“, erklärt Launer. Denn was für ein Multitalent unser Hörsinn ist, wird vielen Menschen erst bewusst, wenn sie ihn verlieren: Hören ermöglicht nicht nur das Verstehen von Sprache. Unsere Ohren nehmen unzählige wichtige Informationen aus der Umwelt auf und filtern diese mittels Gehirnleistung nach Relevanz, sie übertragen zudem Emotionalität und warnen vor Gefahren.


 

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Richt-Mikrophone: Die Haarpinsel des Luchses sind wie Antennen und lenken den Schall in die Gehörgänge.

Das Grundprinzip des Hörens ist bei Fischen, Reptilien, Vögeln und Säugetieren dasselbe: Schall setzt sich in Bewegung, und wird von der Luft in einen Reiz umgewandelt. Die meisten Tiere haben sich im Lauf der Evolution dabei Nischenfähigkeiten angeeignet, je nach Umfeld und Klima passen sie ihre Möglichkeiten zur Kommunikation an. „Wenn zum Beispiel Finken in den Anden von der Ebene in die Berge ziehen, passen sie ihre Rufe in Tonhöhe und Lautstärke an.“ Dabei steht das Säugetier Mensch im Hörvergleich ziemlich gut da: Er ist der beste Generalist und erstklassig im Unterscheiden feiner Nuancen sowie in der Wahrnehmung verschiedenster Frequenzen. „In der Natur ist der Mensch quasi der Zehnkämpfer und das Tier der 100-Meter-Spezialist“, führt Launer aus.

Gerade diese Spezialisierung macht das Thema Hören im Tierreich interessant: So hilft der Fledermaus ihr Ultraschallsinn beim Jagen und Orientieren. Und manche Tiere, besonders Insekten, sind längst zum Vorbild von Hörforschern geworden. „Ormia ochracea“ etwa macht es vor. Die Fliege ist eines der grossen Vorbilder von Forschern, die Hörgeräte optimieren: Im Kopf der Fliege steckt eine biegsame Wippe, welche zur Seite kippt, sobald eine Schallwelle auf sie trifft. Dieses Prinzip soll auf neuartige Hörsysteme übertragen werden. Noch ist die technische Machbarkeit Zukunft. „Denn wir müssen immer berücksichtigen, wie die Tiere ihre Systeme einsetzen – bei einer Minifliege mag das funktionieren, aber bei den im Verhältnis viel grösseren und komplexeren Dimensionen des Menschen ist die Umsetzung des Prinzips anspruchsvoll“, fasst Stefan Launer zusammen.

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Personensuchhunden mit Hörverlust Hörgeräte anzupassen, ist sinnvoller, als einen neuen Hund zu trainieren.

Stefan Launer, Senior Vice President Audiology and Health Innovation

Wenn Hunde ein Hörgerät tragen

Die Tierwelt ist ein spannendes Forschungsgebiet: Es gibt Tiere mit menschenähnlichen Ohren, solche, die übermenschlich gut hören – oder ein Hörgerät einer Marke aus Sonova-Produktion tragen, zum Beispiel Hunde mit hochspezialisierter Ausbildung, welche etwa als Personensuchhunde eingesetzt werden. „Diesen Tieren bei einsetzendem Hörverlust Hörgeräte anzupassen, ist effektiver, als einen neuen Hund zu trainieren“, erklärt Launer. Andere Tiere kommen nicht in diesen Genuss: „Ein grosses Problem ist etwa die zunehmende Schwerhörigkeit bei Vögeln“, ergänzt Launer. „Ursache ist die wachsende Lärmbelastung in den Städten, beispielsweise durch Baustellen und Verkehr.“

Wie relevant das Thema Hören nicht nur für die Biologie ist, sondern ebenso für Wirtschaft, Wissenschaft und als Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen, darüber informiert Sonova. Den Auftakt einer Reihe von Beiträgen bildet die Schleiereule. Unter dem Motto „Schon gewusst, dass...?“ stellt Sonova verschiedene Tiere vor und zeigt, wie deren Hörsinn mit dem Menschen in Verbindung steht – vom Haustier über exotische aussterbende Arten bis hin zur Wachsmotte. So soll gezielt auf die Relevanz der Themen Hören und Hörverlust aufmerksam gemacht werden.

 

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Die Fliege: Eine Wippe für ein einzigartiges Gehör.

Sie besitzen eines der genauesten und effizientesten Gehörsysteme im Tierreich: Die Präzision, mit der die Fliegenart Ormia Ochracea Geräuschquellen orten kann, ist unerreicht. Deshalb versuchen Forscher, ihr Gehör nachzubauen und so auch Menschen mit Hörverlust zu helfen.

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Einzigartig: Schleiereulen hören in 3D

Wenn es um die Anpassung an einen Lebensraum geht, wird die Schleiereule zum Modelltier. Mit den nachtaktiven Vögeln von der Natur zu lernen, bringt neue grundlegende Erkenntnisse – auch für innovative technische Anwendungen im Hörgerätebereich.

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Die Katze: Sensibler Gehörsinn. 

Auch Katzen können unter Hörverlust leiden. Manchen kann mit Cochlea-Implantaten geholfen werden.
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Der Frosch: Hören ohne Ohren.

Effizienz im Tierreich: Frösche hören nur, was für sie überlebenswichtig ist – und das mit dem Mund. Die Eigenheiten ihres Gehörs dienen auch den Experten bei Sonova als Vorbild für die Weiterentwicklung von Hörgeräten. 

Bats – using ears to see

Die Fledermaus: Sehen mit den Ohren

Fledermäuse setzen ein Ultraschallsystem ein, um Echos zu orten. Diese Fähigkeit, zu navigieren und Beute zu jagen erfordert ein ganz besonderes Gehör, das dem Menschen weit überlegen ist – und besonders spannend für die Hörforschung.

Loud, louder, loudest - how birds are adapting to city life

Laut, lauter, am lautesten: Wie sich Vögel an Städte anpassen

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Vögel in Städten lauter und höher singen, um den Geräuschpegel von Autos, Baustellen und anderen Lärmquellen zu übertönen. Trotz lauter Umgebung sind Vögel mit Hörminderung aber selten – denn sie haben Säugetieren gegenüber einen entscheidenden Vorteil.

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Der Fisch: Spürsinn und Ohr in einem

Fische sind weder taub noch still. Im Gegenteil: Ein „normales“ Ohr würde unter Wasser nicht einmal ausreichen, um die genaue Richtung des Schalls zu orten. Die Herausforderung meistern Fische mit einem Röhrchen, das an das menschliche Innenohr erinnert.