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24/05/2011 | 08:00 CEST | Mitteilungen der Sonova Gruppe

Sonova festigt Position als Weltmarktführerin für Hörgeräte

Stäfa (Schweiz), 24.05.2011 - Sonova hat im Geschäftsjahr 2010/11 ihre Stellung als Weltmarktführerin in der Hörgeräteindustrie weiter gefestigt. Trotz negativer Währungseffekte wurde ein neuer Rekordumsatz von CHF 1‘617 Millionen Franken erzielt. Dies entspricht einem Wachstum in Lokalwährungen von 13,3% beziehungsweise 7,8% in Schweizer Franken. Alle Regionen trugen zu diesem Umsatzwachstum bei. Im Kerngeschäft Hörgeräte, das 96% zum Umsatz beisteuerte, gewann Sonova weitere Marktanteile und es resultierte ein Wachstum von 10.1% in Lokalwährungen im Kerngeschäft sowie ein EBITA von CHF 372 Millionen bzw. 24.0%. Mit einer hohen Eigenkapitalquote von 61.9% bleibt Sonova weiterhin solide finanziert.

  • Rekordumsatz von CHF 1‘617 Millionen im Geschäftsjahr 2010/11, eine Steigerung um 13,3% in Lokalwährungen
  • Negativer Währungseinfluss auf den rapportierten Umsatz von CHF 84 Millionen oder 5,6%
  • Alle Regionen trugen zum Umsatzwachstum bei
  • CHF 1‘546 Millionen oder 96% des Umsatzes im Segment Hörgeräte erzielt
  • Organisches Wachstum von 5,8% in Lokalwährungen im Kerngeschäft und damit über dem Marktwachstum
  • Ausgaben von CHF 108 Millionen für Forschung und Entwicklung, der höchste absolute Betrag in der Branche
  • Tieferer Gruppen-EBITA von 20,2% bzw. CHF 327 Millionen
  • EBITA im Segment Hörgeräte erreicht CHF 372 Millionen bzw. 24,0%
  • Ausschüttung von CHF 1,20 pro Aktie vorgeschlagen
  • Märkte bieten immer noch substanzielles Potenzial
  • Ausblick 2011/12: weiterhin solides Wachstum und Profitabilität im Segment Hörgeräte erwartet, während die negativen Währungseffekte die Resultate erheblich belasten werden

 

Rekordumsatz trotz negativem Währungseinfluss von CHF 84 Millionen

Sonova erzielte im Geschäftsjahr 2010/11 einen neuen Rekordumsatz von CHF 1‘617 Millionen gegenüber CHF 1‘500 Millionen im Vorjahr. In Lokalwährungen nahm der Umsatz um 13,3% zu. Gleichzeitig führte ein negativer Währungseffekt von CHF 84 Millionen bzw. 5,6% dazu, dass sich das Wachstum in Schweizer Franken auf 7,8% reduzierte. Allein CHF 64 Millionen davon entfielen auf das zweite Halbjahr des Geschäftsjahrs 2010/11. Mit CHF 327 Millionen lag das Betriebsergebnis um 22% unter dem Resultat des Vorjahres. Aufgrund des starken Schweizer Frankens, des Rückrufs und temporären Verkaufsstopps des Advanced Bionics Implantats sowie gestiegener Betriebskosten reduzierte sich die EBITA-Marge (einschliesslich der Einmalkosten in Zusammenhang mit der Gewinnwarnung im März 2011 sowie den darauf folgenden Ereignissen) auf 20,2%.

 

Expansion in allen Regionen

In Lokalwährungen trugen alle Marktregionen zum Umsatzwachstum im Geschäftsjahr 2010/11 bei. Auf Gruppenstufe steuerte die Region EMEA (Europa inklusive Schweiz, Mittlerer Osten, Afrika) 39,5% zum Umsatz bei und erzielte ein Wachstum von 11,3%. Die USA blieben der wichtigste einzelne Markt für Sonova, der bei einer Wachstumsrate von 14,3% für 36,8% des Gruppenumsatzes verantwortlich war. Im übrigen Amerika resultierte bei einem Umsatzanteil von 15,3% ein Wachstum von 24,3%, während die Region Asia/Pacific einen Anteil von 8,4% aufwies und den Umsatz um 2,7% steigern konnte.

 

Sonova wächst weiterhin schneller als der globale Hörgerätemarkt

Sonova ist weiterhin die Marktführerin in der Hörgeräteindustrie. Das Kerngeschäft von Sonova erzielte einen Rekordumsatz und steuerte 95,6% zum Gruppenumsatz bei. Trotz eines negativen Währungseffekts von 5,3% oder CHF 78 Millionen stieg der Segmentumsatz von CHF 1‘475 Millionen in 2009/10 auf CHF 1‘546 im Berichtsjahr. Im Hörgeräte-Segment wurde insgesamt ein Wachstum in Lokalwährungen von 10,1% erzielt, wobei das organische Wachstum 5,8% und das Wachstum aus Akquisitionen 4,3% betrugen. Das Wachstum in Lokalwährungen übertraf das Marktwachstum der Hörgeräteindustrie, welches auf 4–5% pro Jahr geschätzt wird. Der EBITA im Hörgeräte-Segment lag bei CHF 372 Millionen bzw. 24,0% der Verkäufe.

 

Alle Produktklassen tragen zum Wachstum im Hörgeräte-Segment bei

Innerhalb des Hörgeräte-Segments stiegen die Verkäufe in Lokalwährungen im Bereich First Class um 11%, im Bereich Business Class um 12% und im Bereich Economy Class um 7%. In der zweiten Hälfte des Berichtsjahres gelang es insbesondere im Bereich First Class, die Wachstumsraten mit der erfolgreichen Einführung von Phonak Ambra auf der Spice Plattform zu erhöhen. First Class steuerte 25%, Business Class 23% und Economy Class 30% zum
Segmentumsatz im Berichtsjahr 2010/11 bei. 

 

Temporärer Produktrückruf führt zu einem Betriebsverlust im Segment Hörimplantate

Wegen des freiwilligen, temporären Rückrufs des Cochlear-Implantats von Advanced Bionics in der zweiten Hälfte der Berichtsperiode lagen die Ergebnisse in Sonovas neuer Division Hörimplantate unter den Erwartungen. Die Verkäufe im Hörimplantate-Segment erreichten nur CHF 71 Millionen oder 4,4% des Gesamtumsatzes, rund CHF 60 Millionen weniger als ursprünglich erwartet. Dieser temporäre Produktrückruf bei Advanced Bionics hatte nicht nur einen erheblichen Einfluss auf das Segmentresultat, sondern beeinflusste auch die Gruppen-resultate und -margen negativ. Zudem überarbeite das Management den Businessplan von Advanced Bionics, was zu einer Goodwill-Wertberichtigung von CHF 157 Millionen führte, welche im Restatement des Geschäftsjahres 2009/10 ausgewiesen wird. Der EBITA des Hörimplantate-Segments betrug minus CHF 45 Millionen.

 

Hörimplantate-Aktivitäten in neuer Division kombiniert

Der Markt für Hörimplantate bietet mit einem geschätzten jährlichen Wachstum von 10–15% erhebliche Chancen und wird für Sonova künftig wichtiger werden. Mit Blick auf die zunehmende Bedeutung dieses Geschäftsfelds wurden Advanced Bionics und Phonak Acoustic Implants per März 2011 in einer neuen Division zusammengeführt. Um Synergiepotenziale zu identifizieren und die Produktentwicklung zu kombinieren, wurde auch der Businessplan der Hörimplantate-Division überprüft. Als Folge dessen sind, wie bereits am 6. Mai 2011 kommuniziert, einige vergangene Entwicklungsprojekte nicht mehr für den kombinierten Ausbauplan geeignet. Deshalb wurden in früheren Perioden aktivierte Entwicklungskosten in der Höhe von CHF 36 Millionen bei Phonak Acoustic Implants im Berichtsjahr abgeschrieben. Diese Kosten wurden als einmalige Wertberichtigung der Erfolgsrechnung 2010/11 belastet.

 

Durch den freiwilligen Rückruf verzögerte sich die geplante Expansion im Hörimplantate-Segment. Erfreulicherweise erhielt die Gruppe im April 2011 die Zertifizierung der europäischen Aufsichtsbehörde TÜV, so dass der Vertrieb der Cochlear-Implantate in den europäischen Märkten sowie einigen weiteren Ländern aufgenommen werden konnte. In den USA kann das Implantat erst nach der noch hängigen Zulassung durch die United States Food and Drug Administration FDA wieder eingeführt werden.

 

Innovation und neue Produkte tragen massgeblich zum Umsatzrekord bei

Die Investitionen in Forschung und  Entwicklung lagen bei CHF 108 Millionen, dem höchsten nominalen Betrag in der Branche, und damit deutlich über dem letztjährigen Wert von CHF 87 Millionen. Gleichzeitig erhöhte sich die Anzahl der Mitarbeitenden im Bereich Forschung und Entwicklung um 9% auf 525. 74% der Umsätze im Hörgeräte-Segment wurden mit Produkten erzielt, die weniger als zwei Jahre auf dem Markt sind. Damit bestätigt sich die technologische Führerschaft von Sonova erneut. Ein Meilenstein im Berichtsjahr war die Einführung der Technologieplattform Spice. Diese modernste Chipgeneration setzt neue Massstäbe punkto Prozessorleistung und Funktionalität. Phonak, die stärkste Marke in der Branche, führte basierend auf der neuen Plattform ein umfassendes Produktportfolio ein; es ermöglicht verbessertes Verstehen in allen denkbaren Hörsituationen quer über alle Segmente und Arten von Hörverlust. Mit der Einführung des revolutionären Lyric Produktkonzepts – dem einzigen unsichtbaren Hörgerät, das ohne Unterbruch für bis zu vier Monate getragen werden kann – spricht Sonova eine neue Zielgruppe an und wird bisher nicht angegangenes Potenzial im Hörgeräte-Segment erschliessen. Unitron lancierte die neue Plattform Era basierend auf Sonova’s jüngster Chiptechnologie, adaptiert auf Unitron’s Marktpositionierung.

 

Höchster Bruttogewinn in der Firmengeschichte

Während Sonova den Bruttogewinn auf CHF 1‘119 Millionen (2009/10: CHF 1‘059 Millionen) steigerte, sank die Bruttogewinnmarge leicht auf 69,2% (2009/10: 70,5%; nach Restatement: 70,6%). Skaleneffekte sowie verbesserte Effizienz im Einkaufs- und Herstellungsprozess konnten die negativen Effekte des starken Schweizer Frankens und des temporären Verkaufsstopps bei Advanced Bionics, der die Bruttogewinnmarge allein um rund 2% reduzierte, nicht aufwiegen. Ausgaben für Verkauf und Marketing sowie der allgemeine Betriebsaufwand stiegen von CHF 545 Millionen auf CHF 684 Millionen bzw. von 36,3% des Umsatzes im Vorjahr auf 42,3% der Verkäufe in 2010/11. Diese Kostenzunahme ist die Folge von Übernahmen, hauptsächlich von Advanced Bionics und InSound Medical, da beide Unternehmen im Abschluss 2009/10 nur für drei Monate konsolidiert wurden. Zusätzlich entstanden Ausgaben für die Markteinführung von Lyric ausserhalb der USA, vor allem in Schlüsselmärkten wie Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kanada und Österreich. Sonova investierte zudem weiter in das globale Vertriebsnetz in den aufstrebenden Märkten. Der allgemeine Betriebsaufwand erhöhte sich auch wegen der Gewinnwarnung im März 2011 und den darauf folgenden Ereignissen. Die höheren Kosten für Verkauf und Marketing bzw. den allgemeinen Betriebsaufwand sind gleichzeitig auch auf den höheren Personalbestand zurückzuführen. Dieser erhöhte sich um 997 auf 7‘840 Mitarbeitende.

 

Substanzielle Investitionen in die Zukunft

Der operative Free Cash Flow vor Akquisitionen lag bei CHF 222 Millionen im Vergleich zu CHF 325 Millionen im Vorjahr. Sonova investierte auch im vergangenen Geschäftsjahr erheblich in den Ausbau der Aktivitäten. Dazu gehören wegweisende Technologien, die Markteinführung von neuen Produkten sowie der Ausbau des globalen Vertriebsnetzes. Die Gruppe investierte flüssige Mittel von CHF 273 Millionen, primär für mehrere kleinere Akquisitionen und Earn-Out-Zahlungen aus früheren Akquisitionen sowie für den Bau der neuen Hightech-Produktionsanlage am Hauptsitz in Stäfa. Der Free Cash Flow lag bei CHF 72 Millionen im Vergleich zu CHF –301 Millionen im Vorjahr. Aufgrund der Rückzahlung von Darlehen in der Höhe von CHF 200 Millionen resultierte ein Cash Outflow aus Finanzierungstätigkeit von CHF 236 Millionen.

 

Gesunde Bilanz

Zum Stichtag am 31. März 2011 betrugen die Nettoschulden CHF 111 Millionen im Vergleich zu CHF 126 Millionen in der Vorjahresperiode. Diese Verminderung entstand durch die Rückzahlung von Bankschulden im Zusammenhang mit dem Kauf von Advanced Bionics. Insgesamt erhöhte sich das Eigenkapital der Gruppe auf CHF 1‘344 Millionen, was einer weiterhin hohen Eigenkapitalquote von 61,9% entspricht. Das ist eine solide Grundlage für die nächsten Wachstumsschritte.

 

Nettogewinn im Vergleich zu den Zahlen 2009/10 nach Restatement

Der Nettogewinn betrug in der Berichtsperiode CHF 231 Millionen im Vergleich zu CHF 217 Millionen im Vorjahr (nach Restatement). Dies entspricht einem Gewinn pro Aktie von CHF 3,50 (2009/10: CHF 5,41; nach Restatement: CHF 3,32). Ohne akquisitionsbedingte, nicht liquiditätswirksame Positionen betrug der Cash-basierte unverwässerte Gewinn pro Aktie CHF 4,27 (2009/10: CHF 5,60; nach Restatement: CHF 5,61).

 

Unveränderte Ausschüttung von CHF 1,20 pro Aktie

Im Geschäftsjahr 2010/11 resultierten solide operative Ergebnisse und ein guter Cashflow im Kerngeschäft. Auf dieser Basis wird der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 21. Juni 2011 eine verrechnungssteuerfreie Ausschüttung von CHF 1,20 pro Aktie aus Reserven aus Kapitaleinlagen vorschlagen. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 25% (unter Ausklammerung der Einmaleffekte).

 

Auf dem Weg zur Global Hearing Care Company

Sonova wird an ihrer bewährten Strategie festhalten und den Weg hin zur  Global Hearing Care Company konsequent weiter verfolgen. Ziel ist es, so vielen Menschen wie möglich zu einem besseren Hörverständnis zu verhelfen und so ihre Lebensqualität zu steigern. Der Markt bietet weiterhin substanzielles Potenzial, weil sich das Marktwachstum dank der demographischen Entwicklung und steigenden verfügbaren Einkommen fortsetzen dürfte. Zudem kann die Marktdurchdringung weiter erhöht und bisher wenig entwickelte Märkte wie Indien, China oder weitere Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte können erschlossen werden. Sonova befindet sich in einer guten Ausgangslage, um diese Wachstumsmöglichkeiten auszuschöpfen. Denn die Gruppe agiert auf einem einzigartigen Fundament mit zwei Segmenten, einem globalen Netzwerk, einer hohen Innovationsrate und fortschrittlichen Marketinginstrumenten.  

 

Ausblick 2011/12

Sonova geht davon aus, dass im Hörgeräte-Segment im Geschäftsjahr 2011/12 in Lokalwährungen ein solides Wachstum erzielt werden kann. Dazu tragen attraktive Marktbedingungen, die Lancierung neuer Produkte und der beständige Ausbau der globalen Vertriebskanäle bei. Obwohl die Advanced Bionics Implantate nach der jüngst erfolgten TÜV-Zertifizierung schrittweise in den Markt zurückkehren, ist die Prognose für das Hörimplantate-Segment stark vom Zeitpunkt der Rückkehr in den US-Markt abhängig. Insgesamt erwartet Sonova in der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2011/12 aufgrund der niedrigeren Umsätze von Advanced Bionics ein tieferes Umsatzwachstum. Zudem wird der weiter starke Schweizer Franken das Umsatz- und Gewinnwachstum des gesamten Geschäftsjahrs erheblich negativ beeinflussen.

 

Der Sonova Geschäftsbericht 2010/11 ist erhältlich unter:

http://www.sonova.com/de/investors/annualreports/Seiten/default.aspx

 

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