16/05/2017 | 07:00 CEST | Financial news
Stäfa (Schweiz), 16. Mai 2017 – Sonova Holding AG, der weltweit führende Anbieter für Hörlösungen, gibt heute bekannt, dass die Gruppe im Geschäftsjahr 2016/17 ihre solide Entwicklung fortgesetzt und ein starkes Ergebnis erzielt hat. Der Gesamtumsatz erreichte CHF 2’395,7 Mio., ein Anstieg um 15,3% in Lokalwährungen bzw. 15,6% in Schweizer Franken. Diese Zunahme war sowohl auf organisches Wachstum in allen Geschäftsbereichen als auch auf Übernahmen – insbesondere die Konsolidierung von AudioNova für sieben Monate – zurückzuführen. Das organische Wachstum beschleunigte sich im Jahresverlauf markant, wozu vor allem die erfolgreiche Einführung innovativer neuer Produkte beitrug. Unter Ausklammerung von Einmalkosten stieg der konsolidierte EBITA um 12,1% in Lokalwährungen und um 11,8% in Schweizer Franken auf CHF 481,4 Mio. Sonova hat im vergangenen Jahr die Umsetzung eines vollständig integrierten Geschäftsmodells erfolgreich vorangetrieben und konnte dabei weiterhin profitables Wachstum erzielen.
Highlights
Lukas Braunschweiler, CEO von Sonova: „Unser Ergebnis und unser starker Leistungsausweis sind ein weiterer Beleg für die erfolgreiche Umsetzung unserer Strategie und der Transformation der Gruppe hin zu einem vollständig integrierten Geschäftsmodell. Mit der Übernahme von AudioNova haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein auf diesem Weg erreicht. Gleichzeitig haben wir weiterhin konsequent neue Industrie- und Technologiestandards gesetzt, unter anderem mit der Einführung eines umfangreichen Portfolios wiederaufladbarer Hörlösungen bei allen unseren Produktmarken. Insbesondere Phonak Audéo™ B-R, unser erstes Hörgerät mit der innovativen Lithium-Ionen-Technologie, wurde von unseren Kunden sehr gut aufgenommen. In Kürze werden wir mit unserer neuen 2,4 GHz-Wireless-Technologie, die unter anderem eine beispiellose Direktanbindung an Bluetooth®-fähige Mobiltelefone und Smartphones unterstützt, unsere Führungsposition weiter ausbauen und unsere 70-jährige Erfolgsgeschichte mit starken Innovationen fortführen. Ich bin daher überzeugt, dass wir für den weiteren Erfolg der Gruppe bestens positioniert sind.“
Solides organisches Wachstum unterstützt durch strategische Akquisitionen
Der Umsatz der Sonova Gruppe stieg 2016/17 um 15,3% in Lokalwährungen bzw. 15,6% in Schweizer Franken auf CHF 2’395,7 Mio. Das organische Wachstum betrug 4,3% und zog im Jahresverlauf deutlich an. Sowohl das Hörgeräte-Segment als auch das Segment Cochlea-Implantate trugen zum Anstieg bei. Wechselkursschwankungen hatten nur sehr geringe Auswirkungen und erhöhten das ausgewiesene Wachstum um 0,3%. Zum Umsatzwachstum leisteten die im Berichtszeitraum getätigten Akquisitionen ebenso wie die Annualisierungen der im letzten Geschäftsjahr erfolgten Akquisitionen einen starken Beitrag. Insgesamt trugen Akquisitionen CHF 244,6 Mio. bzw. 11,8% zu diesem Anstieg bei, insbesondere die Akquisition von AudioNova per September 2016. Die im Vorjahr getätigten Veräusserungen minderten das Wachstum um 0,8%.
Starke Wachstumsdynamik in Europa
Der Umsatz in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA), der 48% des Gruppenumsatzes ausmachte, stieg um 33,8% in Lokalwährungen. Zum soliden organischen Umsatzwachstum in beiden Segmenten kamen die Auswirkungen der Akquisitionen, insbesondere AudioNova. Wichtige europäische Märkte wie Grossbritannien, Skandinavien, Frankreich und Italien verzeichneten eine gute Entwicklung. Beeinträchtigt wurde der Erfolg unseres Hörgerätegeschäfts erwartungsgemäss durch die Reaktionen von Grosshandelskunden, hauptsächlich in Deutschland, auf die Ankündigung der Akquisition von AudioNova im Mai 2016; dies machte sich vor allem in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres bemerkbar. Das Cochlea-Implantate-Geschäft entwickelte sich im Jahresverlauf sehr gut.
In den USA, die 33% des Gesamtumsatzes ausmachten, beschleunigte sich das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte, sodass ein Umsatzanstieg von 1,0% in Lokalwährung resultierte. Im Hörgeräte-Segment trug vor allem die Marke Phonak zum Erfolg bei; sie profitierte von der äusserst erfolgreichen Einführung neuer Produkte. Dem stand ein Rückgang bei Unitron im Vorfeld der Einführung einer neuen Plattform zum Ende des Geschäftsjahres entgegen. Zudem blieb bei unserem US-Retailnetzwerk, das derzeit umstrukturiert wird, das Wachstum aus. Das Segment Cochlea-Implantate verzeichnete über das gesamte Jahr eine starke Dynamik. Dort lag das Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich.
Der Umsatz im übrigen Amerika (ohne USA), stieg um 3,8% in Lokalwährungen und machte 9% des Gesamtumsatzes aus. Eine solide Gesamtentwicklung wurde durch die gezielte Reduzierung margenarmer Geschäfte mit staatlichen Stellen in Brasilien und den Umsatzrückgang bei Unitron Kanada beeinträchtigt.
Die Region Asien/Pazifik machte 10% des Gruppenumsatzes aus und erzielte ein Umsatzwachstum von 2,0% in Lokalwährungen. Dieser Wert spiegelt auch wider, dass nach dem aussergewöhnlichen Umsatzwachstum des Vorjahres eine anspruchsvolle Vergleichsgrundlage bestand. Australien, Neuseeland und Japan verzeichneten ein solides Wachstum. In China und Indien hingegen wurde der Schwerpunkt verstärkt auf margenstärkere Geschäfte gelegt, was eine bewusste Reduzierung in bestimmten Kanälen nach sich zog.
Unternehmenstransformation wirkt sich auf Kostenstruktur aus
Der ausgewiesene Bruttogewinn erreichte CHF 1’651,8 Mio., was sowohl in Lokalwährungen als auch in Schweizer Franken einem Anstieg um 20,1% entspricht. Die Bruttonmarge stieg deutlich auf 68,9% (Vorjahr 66,4%). Sie profitierte von einem soliden organischen Anstieg und dem aufgrund der Akquisition von AudioNova gestiegenen Anteil des Retailgeschäfts, welches eine höhere Bruttomarge aufweist.
Die ausgewiesenen betrieblichen Aufwendungen, einschliesslich übriger Erträge, beliefen sich auf CHF 1’188,8 Mio. (2015/16: CHF 944,8 Mio.). Dies beinhaltet Einmalkosten in Höhe von CHF 18,4 Mio. in Zusammenhang mit der Akquisition von AudioNova, welche sowohl Transaktions- als auch Restrukturierungskosten umfassen. Wo relevant sind im Folgenden normalisierte Zahlen benannt, die um solche Einmalkosten bereinigt sind. Die normalisierten betrieblichen Aufwendungen stiegen um 23,7% in Lokalwährungen bzw. 23,9% in Schweizer Franken auf CHF 1’170,3 Mio., wozu vor allem die Akquisition von AudioNova beitrug.
Die Gruppe bekräftigt ihr Bekenntnis zur Innovation und investierte weiterhin stark in Forschung und Entwicklung (F & E). Die Ausgaben für F & E stiegen um 5,3% in Lokalwährungen auf CHF 137,1 Mio. Da der relative Anteil des Retailgeschäfts infolge der Akquisition von AudioNova gestiegen ist, sanken die Ausgaben für F & E gemessen am Umsatz von 6,3% auf 5,7%.
Die Akquisition von AudioNova führte sowohl bei den Vertriebs- und Marketingkosten als auch bei den Administrationskosten zu einem deutlichen Anstieg, wodurch gegenüber dem Vorjahr auch der Anteil der Kosten am Umsatz höher ausfiel. Die normalisierten Kosten für Vertrieb und Marketing stiegen um 26,9% in Lokalwährungen auf CHF 811,0 Mio. Bezogen auf den Umsatz stiegen die normalisierten Kosten für Vertrieb und Marketing auf 33,9% (Vorjahr: 30,8%). Die normalisierten Administrationskosten erhöhten sich um 17,3% in Lokalwährungen auf CHF 228,5 Mio. Gemessen am Umsatz blieben die normalisierten Administrationskosten mit 9,5% stabil (2015/16: 9,4%).
Der übrige Ertrag sank von CHF 17,9 Mio. im Vorjahr auf CHF 6,3 Mio. Die Auflösung einer Produkthaftungsrückstellung für Cochlea-Implantate in Höhe von CHF 37,4 Mio. infolge einer besser als erwartet ausgefallenen Entwicklung entsprechender Forderungen wurde durch Kosten in Höhe von CHF 35,6 Mio. aufgrund der Wertberichtigung früher kapitalisierter Entwicklungskosten weitgehend kompensiert. Für Letzteres waren Anpassungen unserer Entwicklungsstrategie verantwortlich, insbesondere die Entscheidung, bei unserer Soundprozessor-Technologie bei Cochlea-Implantaten direkt zu unserer 2,4-GHz-Plattform zu wechseln. Zudem enthalten die Zahlen für das aktuelle Jahr einen Kapitalertrag in Höhe von CHF 3,9 Mio. aus der Veräusserung nicht zum Kerngeschäft gehörender Retailaktivitäten in Frankreich. Im Geschäftsjahr 2015/16 hatte der übrige Ertrag einen Kapitalertrag in Höhe von CHF 8,7 Mio. aus Veräusserungen, vor allem aus unserem früheren Retailgeschäft in Italien, und die Auflösung einer Produkthaftungsrückstellung in Höhe von CHF 8,8 Mio. für Cochlea-Implantate enthalten.
Der ausgewiesene Betriebsgewinn vor akquisitionsbedingten Abschreibungen (EBITA) betrug CHF 463,0 Mio. (2015/16: CHF 430,6 Mio.), ein Anstieg um 7,9% in Lokalwährungen bzw. 7,5% in Schweizer Franken. Die ausgewiesene EBITA-Marge belief sich auf 19,3% (2015/16: 20,8%). Im Berichtsjahr wirkte sich die Wechselkursentwicklung nur minimal auf die ausgewiesene EBITA-Marge aus. Um Einmalkosten bereinigt, stieg der EBITA um 12,1% in Lokalwährungen bzw. 11,8% in Schweizer Franken auf CHF 481,4 Mio., was einer Marge von 20,1% entspricht. Der ausgewiesene Betriebsgewinn (EBIT) erreichte CHF 423,7 Mio. (Vorjahr CHF 403,4 Mio.). Dies war ein Plus von 5,0% und spiegelte den Anstieg des ausgewiesenen EBITA und den erwarteten Anstieg der akquisitionsbedingten Abschreibungen wider.
Gewinn pro Aktie
Der Nettofinanzaufwand, inklusive dem Ergebnis von assoziierten Gesellschaften, war mit CHF 6,3 Mio. stabil (2015/16 CHF 6,4 Mio.). Die Ertragssteuern für das Geschäftsjahr beliefen sich auf CHF 61,2 Mio. gegenüber CHF 51,2 Mio. im Geschäftsjahr 2015/16. Dies entspricht einem effektiven Steuersatz von 14,7% (Vorjahr: 12,9%). Der Anstieg im Steuersatz ist auf einen höheren bestehenden Steuersatz der übernommenen Einheiten von AudioNova zurückzuführen. Dieser Effekt ist temporär, bis die übernommenen Gesellschaften vollständig in die Konzernstrukturen von Sonova integriert sind. Der ausgewiesene Gewinn nach Steuern betrug CHF 356,2 Mio., ein Anstieg um 3,0% gegenüber dem Vorjahr. Der unverwässerte Gewinn pro Aktie (EPS) belief sich somit auf CHF 5,35 (2015/16: CHF 5,11), ein Anstieg um 4,7% gegenüber dem Vorjahr. Um Einmalkosten normalisiert, stieg der Gewinn pro Aktie um 9,2% auf CHF 5,58.
Personalbestand auf 14’089 gestiegen
Zum Ende des Geschäftsjahres 2016/17 beschäftigte die Gruppe insgesamt 14’089 Mitarbeitende und damit 3’195 mehr als im Vorjahr. Dieser Anstieg ist in erster Linie auf die Akquisition von AudioNova zurückzuführen. Darüber hinaus ist die Zahl der Mitarbeitenden in der Fertigung in unserem Operation Center in Vietnam gestiegen, dessen Produktionskapazitäten weiter ausgebaut wurden.
Hörgeräte-Segment – Wachstum durch neue Produkte und Akquisitionen
Der Umsatz im Hörgeräte-Segment erreichte CHF 2’190,3 Mio., was einem Anstieg um 15,9% in Lokalwährungen und um 16,2% in Schweizer Franken entspricht. Das organische Wachstum betrug 3,8% in Lokalwährungen. Hinzu kamen 12,1% bzw. CHF 227,1 Mio. aus Akquisitionen, hauptsächlich aus der Akquisition von AudioNova, abzüglich Veräusserungen. In der zweiten Jahreshälfte beschleunigte sich das organische Wachstum durch mehrere erfolgreiche Produkteinführungen erheblich, insbesondere durch die Lancierung des wiederaufladbaren Produkts Phonak Audéo™ B.
Bei den Hörgeräten verzeichneten sämtliche Produktkategorien ein solides zweistelliges Wachstum in Lokalwährungen. Durch die Akquisition von AudioNova veränderte sich der Produktmix nicht wesentlich. Bei Wireless-Kommunikationssystemen war ein Plus von 14,9% in Lokalwährungen zu verzeichnen, das fast vollständig auf organisches Wachstum zurückzuführen war. Die Tatsache, dass hier im dritten aufeinanderfolgenden Jahr ein zweistelliges Wachstum erzielt wurde, zeigt die nachhaltige Marktresonanz unserer innovativen Lösungen für Schulen und am Arbeitsplatz. Der Umsatz in der Kategorie «Diverses» stieg um 24,9% in Lokalwährungen, was vor allem auf AudioNova zurückzuführen war. Diese Kategorie beinhaltet unter anderem Zubehör, Batterien und Service.
Das Hörgerätegeschäft, das die Umsätze mit unabhängigen Audiologen, Retailketten, multinationalen und staatlichen Kunden, nicht aber unser eigenes Retailgeschäft umfasst stieg um 2,8% in Lokalwährungen auf CHF 1’311,2 Mio. Der Umsatz beschleunigte sich in der zweiten Jahreshälfte deutlich, was die erfolgreiche Einführung von Phonak Audéo™ B im September 2016 widerspiegelte. Insbesondere die wiederaufladbare Version mit innovativer Lithium-Ionen-Technologie war in den USA und wichtigen europäischen Märkten sehr erfolgreich. Auch die Produktfamilie Phonak Bolero™ wurde im Februar 2017 um wiederaufladbare Produkte ergänzt. In Europa verzeichneten wir ein starkes Wachstum, trotz der erwartungsgemäss negativen Reaktion unabhängiger Kunden in Deutschland auf die Ankündigung der Akquisition von AudioNova im Mai 2016. In den USA und Kanada konnte Phonak in den wichtigsten Vertriebskanälen stark wachsen; auch stieg der Marktanteil unseres Geschäfts mit dem US-amerikanischen «Department of Veterans Affairs» (VA). Ein aktualisiertes Produktangebot bei Costco wurde sehr gut aufgenommen und trug zum starken Wachstum in der zweiten Jahreshälfte bei. Dem entgegen stand in beiden Ländern ein Rückgang bei der Marke Unitron, deren Produktportfolio das Ende des Produktlebenszyklus erreichte und die im März/April 2017 die neue Plattform Tempus einführte. Mit Ausnahme von China und Indien setzte die Region Asien/Pazifik ihren Wachstumskurs fort: Australien, Japan und Korea wuchsen stark. In China und Indien wurden margenarme Geschäfte proaktiv reduziert.
Im Retailgeschäft mit seinen mehr als 3’300 eigenen Verkaufsstellen in 12 Schlüsselmärkten stieg der Umsatz um 42,7% in Lokalwährungen auf CHF 879,1 Mio. Zum guten organischen Wachstum in Europa kam die Akquisition von AudioNova und einer Reihe weiterer kleiner Ketten in mehreren Ländern, sodass wir unsere Marktführerschaft in der Region weiter ausbauen konnten. Unterstützt durch die Einführung neuer Produkte ist auch Boots Hearingcare weiter auf einem langfristigen Wachstumskurs. Das Marktumfeld im Retailbereich in den USA blieb schwierig; das Geschäft konnte das Vorjahresergebnis nicht übertreffen. Das US-Netzwerk wird weiter rationalisiert, um die Produktivität zu erhöhen. Kanada und Asien/Pazifik zeigten weiterhin eine starke Entwicklung.
AudioNova wurde ab September 2016 konsolidiert. Die Integration schreitet gut voran und wirkte sich nicht auf das Tagesgeschäft im Retailgeschäft aus. In Deutschland konnte Geers sein starkes Wachstum fortsetzen und seine Führungsposition ausbauen. In den Niederlanden leitete AudioNova ein Restrukturierungsprogramm ein, um das Filialnetz und die Kostenstruktur an die jüngsten Änderungen der Rückerstattungsbedingungen anzupassen. In einer nachfolgenden Transaktion wurden die Aktivitäten von AudioNova in Frankreich mit Wirkung zum 1. März 2017 veräussert. Per 1. April 2017 wurden auch die portugiesischen Aktivitäten von AudioNova an denselben Käufer veräussert. Diese Transaktion wird im Geschäftsjahr 2017/18 verbucht.
Der ausgewiesene EBITA im Hörgeräte-Segment erreichte CHF 455,0 Mio., ein Plus von 6,0% in Lokalwährungen. Der normalisierte EBITA im Hörgeräte-Segment stieg um 10,3% in Lokalwährungen auf CHF 473,4 Mio. Dies entspricht einer EBITA-Marge von 21,6%. Im bestehenden Geschäft war eine positive Entwicklung der EBITA-Marge zu verzeichnen, da wir einen starken Fokus auf die Betriebskosten legten und in der Fertigung weitere Effizienzen und Grössenvorteile nutzen konnten. Die Akquisition von AudioNova und weiterer Retailaktivitäten erhöhte den relativen Anteil der Retailumsätze, was sich negativ auf die Marge auswirkte. Dies konnte durch einen Kapitalertrag in Höhe von CHF 3,9 Mio. aus der Veräusserung von AudioNova Frankreich teilweise ausgeglichen werden. Im Vorjahr beinhaltete der ausgewiesene EBITA einen Kapitalertrag in Höhe von CHF 8,7 Mio. aus der Veräusserung von zwei nicht zum Kerngeschäft gehörenden Unternehmen, dem Fremdwährungsverluste auf dem Nettoumlaufvermögen in Höhe von CHF 2,3 Mio. gegenüberstanden.
Segment Cochlea-Implantate – Beschleunigung im zweiten Geschäftshalbjahr
Nach einer guten ersten Jahreshälfte entwickelte sich der Geschäftsbereich Cochlea-Implantate im zweiten Geschäftshalbjahr dynamisch weiter. Der Gesamtumsatz betrug CHF 205,4 Mio., was einem Anstieg um 9,6% in Lokalwährungen und um 9,8% in Schweizer Franken entspricht.
Das zweistellige Umsatzwachstum mit neuen Systemen in Nordamerika und der Region EMEA profitierte von einem attraktiven Produktportfolio und der Einführung neuer Produkte in der zweiten Jahreshälfte, etwa des neuen Implantats HiRes™ Ultra. Dies wurde durch ein langsameres Wachstum in Lateinamerika und der Region Asien/Pazifik teilweise neutralisiert. Der Umsatz mit Upgrades für bestehende Kunden ging im ersten Halbjahr zurück. Dies war in erster Linie auf eine geringere Anzahl Kunden zurückzuführen, welche sich beim Austausch der Soundprozessoren einen Anspruch auf Kostenübernahme durch ihre Versicherung geltend machen konnten. In der zweiten Jahreshälfte erholten sich die Umsätze mit Upgrades und konnten im zweistelligen Bereich zulegen.
Der EBITA stieg auf CHF 8,0 Mio., während im Vorjahr ein ausgeglichenes Ergebnis zu verzeichnen gewesen war. Dieser Anstieg spiegelte einen guten operativen Leverage und striktes Kostenmanagement wider. Eine Anpassung der Entwicklungsstrategie, insbesondere die Entscheidung bei der Soundprozessor-Technologie der Cochlea-Implantate direkt zur neuen 2,4-GHz-Plattform zu wechseln, hat bei den kapitalisierten Entwicklungskosten zu einer Wertberichtigung in Höhe von CHF 35,6 Mio. geführt. Diesen Kosten stand die Auflösung eines Betrages von CHF 37,4 Mio. aus einer Produkthaftungsrückstellung für Cochlea-Implantate entgegen, welche eine besser als erwartete Entwicklung entsprechender Ansprüche wiederspiegelt. Die Bewertung dieser beiden Positionen ergibt sich aus einer regelmässigen systematischen Überprüfung. Insgesamt resultierte ein Nettoertrag in Höhe von CHF 1,8 Mio., der sich im ausgewiesenen EBITA enthalten ist.
Starker operativer Free Cash Flow
Der Mittelzufluss aus Geschäftstätigkeit betrug CHF 522,4 Mio. (Vorjahr: CHF 428,4 Mio.). Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Anlagen stiegen um CHF 15,2 Mio. bzw. 18,3% auf CHF 98,2 Mio. Daraus resultierte ein starker operativer Free Cash Flow von CHF 424,8 Mio., was einem Anstieg um 23,4% bzw. CHF 80,6 Mio. entspricht. Der Mittelabfluss für Akquisitionen belief sich auf CHF 675,3 Mio. (Vorjahr: 121,3 Mio.). Dieser Zuwachs ist in erster Linie auf die Akquisition von AudioNova mit einem Bruttokaufpreis von CHF 921,2 Mio. einschliesslich übernommener Verbindlichkeiten in Höhe von CHF 290,8 Mio. zurückzuführen. Der Mittelzufluss aus Veräusserungen betrug CHF 17,8 Mio. (Vorjahr: CHF 29,6 Mio.). Insgesamt führte dies zu einem negativen Free Cash Flow von CHF 232,6 Mio., während im Vorjahr ein positiver Free Cash Flow in Höhe von CHF 252,6 Mio. ausgewiesen wurde.
Der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr 2016/17 belief sich auf CHF 290,5 Mio. Im Vorjahr war ein Mittelabfluss von CHF 325,6 Mio. zu verzeichnen gewesen. Dies spiegelt einen Anstieg der Nettofinanzverbindlichkeiten um CHF 468,9 Mio. wider, was in erster Linie auf die Ausgabe einer Anleihe zur Finanzierung der Akquisition von AudioNova zurückzuführen ist. Die im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms aufgewendeten Barmittel gingen deutlich auf CHF 11,8 Mio. zurück (2015/16: CHF 155,6 Mio.), da das Programm nach Ankündigung der Akquisition von AudioNova im Mai 2016 ausgesetzt wurde. Im Geschäftsjahr 2016/17 gab die Gruppe für den Kauf eigener Aktien im Zusammenhang mit aktienbasierten Vergütungsprogrammen einen Nettobetrag von CHF 20,8 Mio. aus, während es im Vorjahr CHF 19,7 Mio. gewesen waren. Beim Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit sind zudem Dividendenzahlungen in Höhe von CHF 137,2 Mio. berücksichtigt.
Weiterhin starke Bilanz
Das ausgewiesene Nettoumlaufvermögen belief sich auf CHF 169,7 Mio. (Ende des Vorjahrs: CHF 185,5 Mio.), was den starken Fokus auf das Working Capital Management widerspiegelt. Das investierte Kapital betrug CHF 2’535,9 Mio. (Vorjahr CHF 1’608,0 Mio.). Der Anstieg war in erster Linie auf die Akquisition von AudioNova zurückzuführen. Das Eigenkapital der Gruppe belief sich auf CHF 2’131,3 Mio., was einen soliden Eigenfinanzierungsgrad von 54,2% ergibt. Die Nettoverschuldung betrug CHF 404,6 Mio., während zum Ende des Vorjahres eine Nettoliquidität in Höhe von CHF 298,3 Mio. zu verzeichnen gewesen war. Infolge der Akquisitionen ging die Rendite des investierten Kapitals (ROCE) erwartungsgemäss von 26,0% im Vorjahr auf 20,4% zurück.
Vor dem Hintergrund des weiterhin starken operativen Free Cash Flow und der gesunden Finanzlage der Sonova Gruppe wird der Verwaltungsrat der Generalversammlung am 13. Juni 2017 eine Dividende von CHF 2,30 vorschlagen. Die vorgeschlagene Ausschüttung bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Erhöhung um 9,5% und, normalisiert um Einmalkosten, eine stabile Ausschüttungsquote von 41% (ausgewiesen: 43%).
Ausblick 2017/18
Wir erwarten im Geschäftsjahr 2017/18 sowohl im Hörgeräte- als auch im Cochlea-Implantate-Segment ein solides Umsatz- und Gewinnwachstum. Diese Entwicklung wird durch ein attraktives Portfolio an Produkten und Lösungen sowie unseren ständigen Einsatz für Innovation unterstützt. Zusammen mit der Annualisierung der im Vorjahr getätigten Akquisitionen, insbesondere von AudioNova, rechnen wir beim Gesamtumsatz mit einem Wachstum von 10%-12% in Lokalwährungen. Unter Ausschluss der Einmalkosten in Zusammenhang mit AudioNova sowohl im Geschäftsjahr 2016/17 als auch im Geschäftsjahr 2017/18 erwarten wir einen entsprechenden Anstieg des EBITA um 10%-14% in Lokalwährungen.
Unser Online-Geschäftsbericht 2016/17 ist verfügbar unter:
Der Geschäftsbericht 2016/17 ist auf unserer Website verfügbar unter:
http://www.sonova.com/de/investors/reporting/financial
Die Präsentation der Jahresergebnisse 2016/17 ist abrufbar unter:
http://www.sonova.com/de/investors/presentations
– Ende –